NRW-Grundsatzprogramm

4. Angebot & Fahrplan

4.1. Integraler Taktfahrplan

Mitte der 90er Jahre wurde in Nordrhein-Westfalen im Bahnverkehr der sog. Integrale Taktfahrplan (ITF) eingeführt. Hauptmerkmal dieses Fahrplanes sind die stetig wiederkehrenden Abfahrtszeiten zu jeweils den gleichen Minuten sowie  die Symmetrie des  Fahrplans (entgegenkommende Züge derselben Linie treffen sich beim Stundentakt immer zur vollen und zur halben Stunde). Sowie möglichst optimale Rundumanschlüsse in den Knotenpunkten.

PRO BAHN befürwortet ausdrücklich die Einführung und Umsetzung des ITF. Leider wird der ITF jedoch vor allem im regionalen Busverkehr nicht durchgängig eingehalten. Insbesondere zu den Anfangs- und Endzeiten der Schulen wird der ITF oftmals durchbrochen, um das Angebot vorrangig auf den Schülerverkehr auszurichten. Das betrifft nur in wenigen Fällen Bahnlinien, in vielen Regionen aber Buslinien. Teilweise fährt der Busverkehr überhaupt nicht vertaktet, besonders in den ländlichen Bereichen.

Außerdem bestehen in vielen Knotenbahnhöfen insbesondere in der Schwachverkehrszeit keine optimalen Anschlussbeziehungen zwischen verschiedenen Linien.

PRO BAHN hält diese Zustände für völlig unangemessen und nicht mehr zeitgemäß. Der ITF ist nur dann attraktiv, wenn er wirklich den ganzen Tag über einheitlich angeboten wird. Andernfalls verliert auch der Fahrplan für den restlichen Tag an Akzeptanz, weil damit die eigentlich gewünschte einfache Merkbarkeit des Fahrangebotes verloren geht.

Daher fordert PRO BAHN im Rahmen einer landesweiten Einführung auch die konsequente Umsetzung des ITF im Busverkehr.

4.2. Grundangebot

PRO BAHN fordert ein landesweites Grundangebot mindestens im Stundentakt in der Bedienung durch Bus und Bahn. Werktags soll jeder Ort mindestens von 5.00 Uhr bis 23.00 Uhr und sonn- und feiertags von 8.00 Uhr bis 23.00 Uhr bedient werden.

4.3. Anschlusssicherung

Einer der wichtigsten Bestandteile eines funktionierenden und in der Öffentlichkeit akzeptierten ÖPNV ist die Gewährleistung von fahrplanmäßig ausgewiesenen Anschlussbeziehungen. Leider kommt es immer wieder zu durchaus vermeidbaren Anschlussverlusten. In Zeiten mobilen Internets ist es jedoch technisch ohne weiteres möglich, Busfahrer über etwaige Verspätung von Anschlusszügen zu unterrichten, so dass diese zur Anschlusssicherung entsprechend warten können.

PRO BAHN fordert daher eine grundlegende Optimierung der Anschlusssicherung. Dies muss auch und vor allem zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln und Verkehrsunternehmen realisiert werden.

4.4. Freizeitverkehr

Freizeitverkehre haben in der letzten Zeit enorm an Bedeutung gewonnen. Wesentliche Angebote des Freizeitverkehrs sind dabei zum einen der Nachtverkehr an Wochenenden und zum anderen der Ausflugsverkehr.

PRO BAHN setzt sich daher für eine landesweite Ausweitung des Nachtverkehrsangebotes bzw., wo dieses noch fehlt, die Etablierung eines Nachtbetriebes an.  Ebenso wünscht sich PRO BAHN eine zielgruppenspezifische Erweiterung und Ausdehnung des Freizeitverkehrs. Zu touristisch und kulturell interessanten Zielen muss also auch und insbesondere an den Wochenenden ein attraktiver Verkehr angeboten werden.
 

Download

NRW-Grundsatzprogramm | 3,4 MiB